Zufall oder bestellt?

Was macht ein Polizeiwagen auf dem Feldweg?
Ahnungslos gehe ich zur Gassi-Runde, und widerwillig, weil man bei diesem Schnee kaum selbst laufen kann. Ich entschließe mich, auf die Leine zu verzichten, weil ich keinen Bock habe, auf der Straße auszurutschen und zu fallen. Beide laufen auch ordentlich neben mir. Dann rennen sie den Feldweg lang. Erst überlege ich, ob ich sie zurückrufe, dann verwerfe ich diesen Gedanken – bei dem Wetter läuft eh niemand hier lang. Also lasse ich beide laufen. An der Ecke vom Sportlerheim (schon außerhalb des Ortes) schnüffeln beide am Baum. Kommt doch ein Polizeiauto gefahren, biegt in meine Richtung ab, nicht ohne vorher kurz stehenzubleiben und auf die Hunde zu sehen. Bleibt doch dieses grün-gelbe Fahrzeug neben mir stehen, Fenster geht runter „Sind das Ihre?“ mit einer Kopfbewegung Richtung Artus und Ailill. „Ja.“ sage ich und versuche freundlich zu gucken. „Und Sie haben nicht mal eine Leine dabei.“ „Nein,“ – Wie wollen Sie beide halten?“ – Ich zeige ihm die Knubbel am Halsband, wo ich sie halten kann. Ob das ausreicht will er wissen. „Nein..“ sage ich „…aber da würde mir eine Leine auch nicht helfen. Wenn sie weg wollen, sind sie weg. Die könnten Sie auch nicht halten.“ „Und wenn etwas passiert?“ – „Was soll hier passieren?“ – „Man hört so viel über Vorkommnisse mit Hunden.“ – „Nein, die hören gut, die sind gutmütig, wenn Leute kommen, rufe ich sie zu mir. Sie jagen beide keinem Hasen oder Reh hinterher, lassen sich abrufen. Das kann Ihnen hier jeder bestätigen.“Er habe auch einen Hund, höre ich ihn sagen. In dem Moment hört Ailill ein Geräusch. Irgendjemand macht sich an seinem Auto zu schaffen. Ailill rennt ein paar Meter in diese Richtung, bleibt stehen, als ich ihn rufe. Ich rufe in den blumigsten Tönen, daß er kommen möge. Ailill schaut sich kurz um und mich an, um zu beschlie0en, weiter in Richtung interessante Geräusche zu schauen. Irgendwann kommt er dann doch. Sagt der Ordnungshüter „Das überzeugt mich jetzt aber nicht.“ „Er ist doch gekommen.“ sage ich darauf. Ich vergesse ganz zu erwähnen daß Ailill ja noch ein Kindskopf ist. Aber ich füge hinzu: „Sie dürfen von einem Wolfhund nicht den gehorsam eines Schäferhundes erwarten. Das wird er nie so tun. Er überlegt immer erst, ob erhört und kommt meist etwas später.“ – Wie heißen Sie?“ – „Cettinich, Stöfflerweg 1.“ – „Na gut, ich will aber nicht hören, daß mal was passiert.“ – „werden Sie nicht.“ Ich lächle gezwungen und endlich fährt er weiter.

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Ein Kommentar zu Zufall oder bestellt?

  1. Martina sagt:

    Hallo!

    Na .. das ist mal wieder der brühmte Vorführeffekt gewesen … GENAU DANN klappt es nicht so, wie es soll.
    Hin und wieder gibt es diesen Effekt aber auch umgekehrt. Ich kam mit Filou vom Tierarzt und ließ ihn am Fußweg neben dem Fluß frei laufen (hmm … innerhalb der Ortschaft …). Ich sah zwei ältere Damen auf dem Weg, ca. 25 m vor uns – vorher hatte man sie wegen einer Kurve und den Sträuchern nicht gesehen. Oh je … denke ich .. ich rufe Filou .. und … er bleibt sofort stehen, dreht ab und kommt zum anleinen. Puh .. ist das jetzt Erziehung oder Glück??

    Naja … wohl von beidem, denn an sich hört er auch gut .. wenn auch windhundtypisch ;-).

    Liebe Grüsse

    Martina

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